Walnüsse - das Superfood fürs Gehirn
- margitlangecker
- vor 5 Tagen
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Natürlicher Snack im Herbst
Walnüsse liefern wichtige Nährstoffe und können die Gehirnleistung fördern. Doch welche weiteren positiven Auswirkungen haben sie? Und wie viel sollte man von ihnen essen?
Walnüsse sind ein wahres Superfood. Sie sind reich an ungesättigten Fetten, wie zum Beispiel Omega-3-Fettsäuren. Zusätzlich enthalten sie aber auch viele Ballaststoffe und Eiweiß, was trotz enthaltenen Kohlenhydraten länger satt macht und Heißhungerattacken vorbeugt.
Walnüsse liefern auch wichtige Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine, zum Beispiel Vitamin E und verschiedene B-Vitamine. Und genau die sind fürs Gehirn besonders gut:
Vitamin B12 schützt unter anderem die Nervenzellen.
Vitamin B1 ist wichtig für den Energiestoffwechsel.
Vitamin B5 und Vitamin B6 braucht der Körper, um Botenstoffe herstellen zu können. Die sind auch für die Kommunikation zwischen den Nervenzellen im Gehirn notwendig.
Walnüsse und ihre Auswirkungen auf das Gehirn
An der Universität Gießen beschäftigen sich Ernährungswissenschaftler Professor Gunter Eckert und sein Team schon seit vielen Jahren mit den Inhaltsstoffen von Walnüssen. Anhand eines Zellkulturversuchs wollten die Wissenschaftler herausfinden, welchen Einfluss die Fettsäuren der Walnuss auf unser Gehirn haben.
Die Fettsäuren haben sich besser miteinander verbunden. Diese bilden sogenannte Nervenfortsätze. Diese brauchen die Nervenzellen, um Informationen zu speichern und um, zum Beispiel, später im Gehirn dann Gedanken zu produzieren, Ideen zu generieren und so weiter.
Nach dem Zellkulturversuch vermuten die Forscher: Es sind die ungesättigten Fettsäuren in der Walnuss, die für eine bessere Leistung des Gehirns sorgen.
Fettsäure
Alle Fettsäuren bestehen aus Ketten von Kohlenstoffatomen.
Anders als bei gesättigten Fettsäuren liegen bei ungesättigten Fettsäuren zusätzlich Doppelbindungen zwischen den Kohlenstoff-Atomen vor.
In der Walnuss stecken gleich zwei mehrfach ungesättigte Fettsäuren: Omega 3 und Omega 6. Durch ihre Doppelbindungen werden sie reaktionsfreudiger.
Einfluss von Walnüssen auf Altern des Gehirns
Walnüsse könnten auch Alterungsprozesse des Gehirns beeinflussen. Zumindest legt dies eine Tierstudie an Mäusen von Eckerts Team nahe.
Die Mäuse wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe bekam eine Vergleichsdiät, die andere hatten in ihrem Futter Walnüsse. Die Mäuse, die mit Walnüssen gefüttert wurden, konnten sich im Test deutlich besser erinnern und orientieren, so Eckert: "Die Hirnfunktion war deutlich verbessert."
Aber lassen sich die Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen?
Studie: Verbessern Walnüsse Gedächtnis- und Reaktionsfähigkeit?
Das wurde in einer Studie der Universität Reading in Großbritannien untersucht.
Teilnehmer waren 32 Erwachsene im Alter von 18 bis 30 Jahren. Sie bekamen einmal ein Frühstück mit Walnüssen und einmal ein Kontrollfrühstück ohne Nüsse.
Vor und nach dem Frühstück wurde die Gedächtnis- und Reaktionsfähigkeit der Probanden mithilfe verschiedener Tests überprüft. Außerdem zeichneten die Forscher ihre Gehirnaktivität per EEG auf und entnahmen ihnen Blut.
Das Ergebnis: Nach dem Walnussfrühstück reagierten die Probanden bei Aufgaben, die Aufmerksamkeit und flexibles Denken erforderten, den ganzen Tag über schneller.
Die Effekte seien schon kurzfristig nach der Einnahme von Walnüssen zu sehen gewesen, erläutert Prof. Eckert.
Ähnliche Ergebnisse zeigten auch die EEG-Messungen. Sie deuten darauf hin, dass das Gehirn nach dem Walnusskonsum bei anspruchsvollen Aufgaben effizienter arbeitet.
Auch im Blut fanden sich positive Veränderungen, etwa bei Glukose- und Fettsäurespiegeln.
Prof. Eck hält weitere, größere Studien zu diesen Themen für wünschenswert.
Wie viele Walnüsse pro Tag?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, am Tag 25 Gramm Nüsse zu sich zu nehmen. Das entspricht einer vollen Handfläche. "Die Handfläche reflektiert auch ganz gut die Menge, weil kleinere Menschen, Kinder, auch weniger Walnüsse brauchen", erklärt Eckert.

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